Mit 432,7 km/h über die Reichsautobahn südlich dem heutigen Frankfurter Kreuz. Hier wurde 1938 ein Geschwindigkeitsrekord für Landfahrzeuge erreicht. Einer gewann, einer bezahlte das Rennen mit seinem Leben.
Draufgänger, Publikumsliebling, Siegertyp: Bernd Rosemeyer aus Lingen an der Emsland ist vor dem Zweiten Weltkrieg einer der besten Rennfahrer der Welt und wird von den Fans umschwärmt und von dem Mächtigen protegiert und ausgenutzt. Wie viele Grand-Prix-Piloten findet auch Bernd Rosemeyer den Tod bei einem Unfall: Am 28. Januar 1938 stirbt er in seinem Auto Union-Rekordwagen bei seinem Versuch – den kurz zuvor von Rudolf Caracciola mit seinem Mercedes-Benz aufgestellten Rekord von 432,7 km/h – zu brechen.
An jenem verhängnisvollen 28. Januar 1938 stehen sich in Frankfurt die Auto Union mit Bernd Rosemeyer und Mercedes-Benz mit Rudolf Caracciola gegenüber, um den Geschwindigkeitsrekord für Landfahrzeuge zu verbessern.
Es ist kalt und windig, auf der Autobahn hat sich Raureif gebildet. Rudolf Caracciola steigt als erster in seinen Mercedes-Benz und erzielt unglaubliche 432,7 km/h über den fliegenden Kilometer. Ein Schock für Berd Rosemeyer, der nach einer relativ schwachen Rennsaison ohnehin unter Druck steht. Allen Warungen zum Trotz setzt er sich hinter das Steuer seines Auto Union-Rekordwagens.
Um 11.46 Uhr startet Berd Rosemeyers Fahrt ins Unglück. Bereits nach 8,6 Kilometern meldet der Streckenposten: „Durch!“ Der Rosemeyer fährt zu dem Zeitpunkt bereits mit einer Geschwindigkeit von rund 430 km/h, als er von einer seitlichen Böe erfasst wird und von der Streckenmitte abkommt. Der Auto Union-Rekordwagen lässt sich nicht mehr kontrollieren, kommt von der Strecke ab und zerbirst. Der 28-Jährige wird herausgeschleudert, erleidet einen Genickbruch und ist auf der Stelle tot.
Trotz aller politischen Verirrungen die Berd Rosemeyer mehr oder minder über sich ergehen lassen musste, sollten wir seine sportlichen Erfolge und seine Fahrkunst in Ehren halten.