Die Entwicklung des Automobilismus bis 1914

Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert versuchten einige Tüftler selbst fahrende Gefährte zu entwickeln. Die Modelle hatten z.T. sehr unterschiedliche Antriebe und es war lange nicht klar, welches Konzept sich denn nun durchsetzt. Die Verbrennungsmotoren wurden immer leistungsfähiger aber auch immer grösser, die Dampfmaschinenantriebe waren zuverlässig, aber die Bedienung war sehr aufwendig. Die reinen Elektrofahrzeuge waren sehr erfolgreich, aber eher nur für die städtischen Bereiche geeignet, denn die Batterien waren sehr groß und sehr schwer. Auch der Hybrid- und der Allradantrieb wurden bereits um die Jahrhundertwende von Ferdinand Porsche entwickelt. Erst der verbesserte Vergaser (Wilhelm Maybach) und die zuverlässigeren Zündsysteme (Robert Bosch) führten zu kleineren, leistungsgesteigerten Verbrennungsmotoren, die sich in eine Vielzahl von Fahrzeugen einbauen ließen. Die ersten beiden wirklich nutzbaren Automobile mit Verbrennungsmotor wurden 1886 von Carl Benz und Gottlieb Daimler vorgestellt.

Nach diesen Anfängen in Deutschland waren es die Franzosen, die dem Automobil zu seinem Durchbruch verhalfen: Es wurde „schick“, am Sonntag ein Automobil durch die Tuilerien zu chauffieren. Bereits 1895 gründete sich der Automobil Club de France (ACF) in Paris, der neben Automobilausstellungen auch den sportlichen Wettkampf mit zwei- und vierräderigen Mobilen organisierte. Das zu seinerzeit bereits bestens ausgebaute Straßensystem Frankreichs ermöglichte nicht nur Fahrten von Stadt zu Stadt, sondern auch Fernfahrten ausgehend vom Zentrum Paris bis in die weitentferntesten Regionen Frankreichs wie die Pyrenäen oder die Côte d‘ Azur und Monaco. Diese Zuverlässigkeitsfahrten fanden unter großem Zuschauerinteresse statt.

Obwohl der großen Popularität des Automobilsportes in Frankreich, sprang der Funke nicht nach Deutschland über. Verschiedenste Sichtweisen, Ziele und Interessen führten in Deutschland zunächst zu uneinheitlichen Vereinigungen.

Der erste deutsche Automobilverein, der Mitteleuropäische Motorwagen-Verein (M.M.V) gründete sich am 30. September 1897 im Hotel Bristol in Berlin. Die Gründungsmitglieder des MMV waren in der Mehrheit Vertreter der damaligen Automobilhersteller, Zulieferer und an Technik interessierte Persönlichkeiten aus dem damaligen Deutschen Reich, Österreich-Ungarn, England und der Schweiz. Der M.M.V. sah sich als Interessenvertreter der aufblühenden Automobilindustrie.

Die deutschen Automobilhersteller entwickelten immer bessere Automobile, aber sie nahmen fast nicht an den immer zahlreicher werdenden ausländischen motorsportlichen Wettbewerben teil. Das empfunden einige vom Motorsport angetane Herren als Wettbewerbsnachteil für das deutsche Automobil. Das sollte sich mit der Gründung des Deutschen Automobil-Club (DAC) am 31. Juli 1899 im Berliner Hotel Bristol ändern. Als Zweck des Clubs wurde die Die Pflege des Automobilsports angegeben. Der DAC wird zu dem Club für viele Adlige, Militärs gehobener Positionen, Gutsbesitzer, Direktoren, Bankiers, Kommerzienräte, Politiker und Diplomaten, die ihre Zugehörigkeit zum DAC gerne mit einer Plakette am Kühlergrill ihrer Fahrzeuge zeigten.

Im Jahr 1899 gründeten sich auch zahlreiche strukturell ähnliche regionale Automobilclubs, die sich später nach einigen Irrungen und Wirrungen unter der Führung des DAC zusammenfanden. IKH Grossherzogin Anastasia von Mecklenburg-Schwerin die bereits vor Gründung des DAC die Gründung eines Automobil-Clubs von Deutschland vorschlug, übernahm alsbald das Protektorat über den DAC.

Bereits auf der ersten ordentlichen Generalversammlung 1900 verkündete der DAC, das das erste sportliche Reglement erstellt und ein Kartellvertrag mit dem dem Bayrischen- (BAC), dem Österreichischen- (OeAC), dem Französischen- (ACF), dem Italienischen- (ACI), dem Großbritannischem- (ACGB) und dem Schweizerischen-Automobil-Club (ACS) eingegangen wurde.

Diese frühe Internationalisierung der jeweils führenden Automobil Vereinigungen, war der Wunsch nach vergleichbaren nationalen Regelungen für den motorsportlichen Wettkampf. 1904 nahm Kaiser Wilhelm II. die DAC-Ehrenmitgliedschaft an und die international führenden Automobilclubs tagten in Bad Homburg mit dem Ergebnis der Gründung der AIACR (Association Internationale des Automobile Clubs Reconnus (AIACR)) mit Sitz in Paris.  Heute heisst die AIACR Fédération Internationale de l’Automobile (FIA) mit Sitz am Place de la Concorde in Paris.

Heiligabend 1905 übernahm Kaiser Wilhelm II. das Protektorat über den DAC, per Erlass wurde aus dem Deutschen der Kaiserliche Automobil Club (K.A.C.). Bis 1912 fanden erste größere international beachtete motorsportliche Veranstaltungen in Deutschland statt, neben den Herkomer-Konkurrenzen waren die Prinz-Heinrich-Fahrten die bedeutendsten.

In Schleswig-Holstein gründete sich am 24. Februar 1912 im “Hotel Germania” zu Kiel, rund 26 Jahre nach der Erfindung des Automobils, der Schleswig-Holsteinische Automobil-Club (S.H.A.C.), als erster flächendeckende Automobilclub im Land zwischen den Meeren. Bereits ein Jahr später (1913) schloss sich der wachsende S.H.A.C. dem K.A.C. als Kartellclub an.

Das Deutsche Freiwilligen Automobilcorps / Kaiserliche Freiwilligen Automobilcorps (D.F.A.C. /K.F.A.C.)
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Der Allgemeine Schnauferl Club (A.S.C.)
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Der Deutsche Damen Automobil Club (D.D.A.C.)
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