75 Jahre Porsche

von Michael Bremer für den Schleswig-Holsteinischen Automobil-Club

1948 schlägt Porsche ein neues Kapitel seiner Firmengeschichte auf. Ferry Porsche und seine Mitarbeiter konsturieren in Gmünd, Kärnten den ersten Sportwagen mit dem Namen Porsche. Mit dem Porsche-Prototyp 356/1 und dem parallel entwickelten Porsche 356/2 wird der Grundstein für den Weg vom Konstruktionsbüro zum Automobilhersteller gelegt. Vom 356/2 werden insgesamt 52 Fahrgestelle in Gmünd hergestellt. Zunächst wird eine 356/2 Limousine (so wurde das Coupé genant) vollständig in Gmünd von Hand aus Alublech hergestellt. Zwei Fahrgestelle mit Technik gehen von Gmünd zur Karrosseriefirma Beutler, um dort eine Beutler-Kabriolett-Karrosserie zu erhalten. Weitere drei 356/2 Limousinen und die beiden Kabrioletts gehen Ende 1948 zur Firma Blank nach Zürich. Doch die Ernüchterung dort ist gross, ob der miserabelen Quailität. Kurz um werden ein Kabriolett und eine Limousine einer maximalen Schönheitskur für den Genfer Salon im März 1948 unterzogen.

Porsche 356/2 – 004 war der erste Porsche Vorführwagen in der Schweiz

Nach den zahlreichen Präsentationen des Porsche-Prototyp 356/1 und der grossen Resonanz während und nach dem Genfer Salon 1948 sind die insgesamt 52 Lose der 356/2-Serie mit Alu-Karosserien schnell vergriffen und die Firma in Gmünd, Kärnten ist 1948/49 ausgelastet wie nie und platzt aus allen Nähten. Im Frühjahr 1950 beginnt die reguläre 356er Produktion mit Stahl-Karrosserie in Stuttgart bei Reutter, da die Porsche eigenen Liegenschaften nach wie vor von der US-Armee genutzt werden. Bereits nach einem Jahr wird bei Reutter der 500. 356 gebaut.

Der 500. 356 aus Stuttgarter Produktion

Der autoafine europäische Adel, die sich weltweit gründenden Porsche-Clubs und der Motorsport sind die tragenden Säulen der frühen Porsche Öffentlichkeitsarbeit, damals oftmals noch Propaganda genannt… Als Rennleiter, Rennfahrer und Leiter der Öffentlichkeitsarbeit prägte Fritz Huschke von Hanstein maßgeblich das Image der frühen Jahre des Sportwagenherstellers. 

1951 Startaufstellung 24h Le Mans

Eine kleine Abordnung der Porsche KG wagt sich bereits 1951 mit einem modifizierten 356 SL Aluminium Coupé nach Le Mans. Im wesentlichen wurde ein optimiertes 356 Alu-Coupé mit einem 46 PS leistenden 1,1 Liter Motor, Alu-Karosserie, vergrössertem Tank, abgedeckten Radhäusern und mit für Le Mans angepassten Getriebeübersetzungen an die Sarthé entsand, wo der 356 SL (Super Leicht) prompt die 1,1-Liter-Klasse gewinnt und den Erfolg ein Jahr später sogar wiederholt.

1951 Rekordfahrt Montlhéry

Ein altes „Alu-Coupé“ legt im September 1951 auf der Ovalrennstrecke von Montlhéry bei Paris mit einem neuen 1,5-Liter-Motor in 72 Stunden 10.968 Kilometer zurück. Das entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 152,35 Kilometer pro Stunde. Es ist der erste deutsche Geschwindigkeitsrekord für Automobile nach dem Zweiten Weltkrieg und der erste überhaupt für die junge Marke Porsche.

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